Sonntag, 7. Juli 2013

Deck 7 auf dem Süllberg

Dieses Wochenende ist der Schlemmersommer zu Ende gegangen und nun ist es auch endlich soweit, dass ich über meine Erfahrungen berichte.. und gestartet habe ich in dem Restaurant "Deck 7" auf dem Süllberg, das auch noch ein Sterne-Lokal, ein Hotel und weitere kulinarische Höhepunkte beinhaltet.

Und wir haben das größte Glück überhaupt: Das Wetter ist traumhaft und unsere Tischreservierung wurde direkt auf die Terrasse verlegt. Und was soll ich sagen? Ein traumhafter Blick - direkt aufs Wasser, ein bisschen Biergartenatmosphäre, aber trotzdem ein tolles Ambiente. Und was noch bemerkenswert ist: Die Terrasse des Sterne-Restaurants Seven Seas ist zwar mit hübscherem Mobiliar ausgestattet, aber man sitzt nur halb so gut; ohne so tollen Ausblick wie wir - da haben wir also die richtige Wahl getroffen :-)

Zu unserer Überraschung bekommen wir trotz des Schlemmersommers noch einmal die Karte vorgelegt und stellen fest, dass auch der "normale" Gast ohne Reservierung das Schlemmersommer-Menü essen könnte - es steht auch als jeweils einzelnes Gericht auf der Karte. Die Bedienungen könnten etwas freundlicher sein, finde ich und nach unserem leckeren Aperitiv müssen wir selbst nach der Weinkarte fragen - das hätte ich vom Service automatisch erwartet.

Das Menü für 29€ pro Person umfasst einen confierten Zitruslachs gefolgt von der Süllberg Interpretation der Maultasche 2013, als Hauptgang Niedertemperatur gegartes US-Wagyu Bavette von der Dan-Morgan-Ranch in Nebraska (so ein Name setzt die Erwartungen hoch...) und als Dessert ein Kräutergarten.
Wir starten mit einer leckeren Brot-Auswahl, mit einem Öl in sehr schmieriger Flasche und grobem Salz. Der Zitruslachs ist lecker angerichtet auf dem Teller und wird bei Tisch noch mit einer Erbsensauce übergossen. Die Vorspeise schmeckt lecker, mir sind es jedoch zu viele verschiedene Geschmäcker auf einem Teller - ein bisschen weniger Variationen von Fenchel, Apfel und Erbse und gefühlt noch mehr Zutaten hätten auch gereicht, aber trotzdem schmeckt man die hochwertigen Zutaten und die überlegte Zusammenstellung!

Danach bekommen wir die Maultasche serviert, die wirklich sehr sehr lecker ist und mit dem Espuma und dem Speck wirklich gut harmoniert - nur die Größe stört. Für einen Zwischengang ist die Maultasche viel zu groß - das ist eher eine Familienportion statt eines Zwischengangs. Aber das beeinträchtigt den Geschmack nicht... wir sind gespannt auf das Rind!



Nach einer angemessenen Pause geht es weiter mit dem Fleisch mit dem langen Namen. Und hier hatten wir tatsächlich mehr erwartet - dafür, dass der Name so klingt, als ob das Rind jeden Tag wahrscheinlich per Hand gestreichelt wurde - schmeckt man dies nicht raus. Das Fleisch schmeckt gut, aber nicht so "besonders" wie erwartet...! Die Kartoffelcreme schmeckt tatsächlich geräuchert und zusammen mit den Pfifferlingen sehr lecker. Der versprochene grüne Spargel ist mit einer kleinen Stange vertreten und hat stattdessen Zuwachs von Karotte und Brokkoli bekommen - das schmeckt gut. Wenn allerdings nur grüner Spargel auf der Karte erwähnt wird, würde ich keine "Gemüse-Familie" erwarten, sondern Spargel in größerem Ausmaß.

Den Nachtisch "Kräutergarten" hätte ich mir so wahrscheinlich nicht bestellt, freue mich aber darauf es auszuprobieren und es ist wirklich interessant so viele Kräuter auf dem Dessert zu finden - gemeinsam mit den Brombeer-"Tropfen" schmeckt das wirklich gut und ist zu empfehlen! :-) Auch das Kräutereis schmeckt für mich ungewöhnlich, aber gut!

Und auch wenn ich schon gut gefüllt bin, teste ich noch den Kakao - das hätte ich lieber lassen sollen! Wirklich schade - der Kakao ist sehr dünn, hat definitiv einen Wasser-Anteil und kommt in einem unansprechenden Süllberg-Becher. Schade - hier hätte ich mehr Klasse erwartet!



Fazit: Das Essen ist lecker - ich jammere auf hohem Niveau und gerade für 29€ ist es nahezu perfekt. Der Kakao fällt stark ab und die Weltreise zur Toilette muss erfragt werden, um richtig anzukommen. Aber die Toilette ist sehr sauber und gut. Mit Apperitiv und Wein kommt natürlich doch eine höhere Rechnung zu Stande - aber es lohnt sich! Klare Empfehlung! Hoffentlich sind sie im nächsten Jahr wieder dabei!


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