Samstag, 7. März 2015

I-Punkt (Wiesbaden)

Ich war vor kurzer Zeit bei Freunden in Wiesbaden zu Besuch und dort sind wir am Samstag Abend auf die "Pirsch" gegangen und waren vorher im Restaurant I-Punkt essen.
Im Vorhinein war es gar nicht so einfach herauszufinden, was uns erwartet. Denn das Restaurant hat keine Homepage. Wir haben uns aber trotzdem dazu entschlossen es auszuprobieren und bei der Lage direkt am bzw. neben dem Kurhaus ist es jedenfalls geografisch ein guter Start.

Als wir das Restaurant betreten, denke wir eher, dass uns hochpreisige Speisen erwarten. Es hängen große Kronleuchter an den Decken und die Tische sind alle eingedeckt mit weißer Tischdecke, Besteck, Gläser etc. Bei näherem Hinsehen revidiert sich der Eindruck allerdings schnell - unser Tisch ist entweder bereits sehr alt oder steht eigentlich draußen. Unter den Tischdecken wölbt sich die Verkleidung der Tischplatte, so dass unsere Gläser nur an wenigen Stellen ohne Kippel-Gefahr stehen können.  Die Bedienung begrüßt uns mit einem einfachen "Hi".

Und dann kommt die nächste Überraschung: Die Karte beinhaltet alles - wirklich alles. Es gibt sowohl gebratene Blutwurst mit karamellisiertem Apfel-Chicoree, hausgemachte Linsensuppe, hausgemachtes Mettbrot, Carpaccio vom Taunus-Rind, Lachstatar mit hausgemachtem Rösti, Island-Kabeljau in Kartoffelkruste, Thunfischsteak mit hausgemachten Pommes, ... Ich versuche in einem Restaurant immer das zu essen, was mir schmeckt und bei dem ich glaube, dass sie es gut können. Aber bei dieser Karte fällt es mir unglaublich schwer zu identifizieren, wofür das Restaurant steht. Während wir noch in die Karte schauen wird uns Brot mit Spundekäs gebracht - schöne Idee und vom Geschmack her gut - aber viel zu wenig Inhalt für das Brot.

Wir entscheiden uns als Vorspeise für gebratene Blutwurst (9,50 €), Carpaccio (12,50 €) und Lachstatar (13,50 €). Es kommen unglaublich große Portionen auf uns zu. Die Blutwurst mit dem Chicoree schmeckt sehr gut, die anderen beiden Speisen sind gut, aber lösen auch keine Begeisterungsstürme aus.

 

Als Hauptgang nehmen wir das Geschnetzelte vom Schwäbisch Hallischem Landschwein mit hausgemachtem Rösti (18,50 €), hausgemachtes Hühnerfrikassee mit Butterreis und Blattsalat (14,50 €) und Island-Kabeljau in der Kartoffelkruste mit Feldsalat mit hausgemachter grüner Soße (18,50 €).
Auch die Speisen sind ok - das Geschnetzelte ist wirklich sehr gut. Aber auch hier kann man sagen, dass man für den Preis an anderer Stelle wahrscheinlich mehr Geschmack bekommt.



Nach dem Hauptgang sind wir offensichtlich abgemeldet, was den Service betrifft. Eine Getränkenachbestellung oder ein Dessert sind schwer zu erfragen. Der Service ist insgesamt nicht wirklich überzeugend.

Fazit:
Insgesamt gehen wir durchaus zufrieden aus dem Lokal heraus, auch die Toilette ist überraschend modern und schön eingerichtet inkl. evtl. benötigter Kleinigkeiten. Aber sowohl die Karte als auch das Restaurant an sich sind nicht rund. Ein Koch bzw. eine Küche kann nicht alles perfekt können - man sollte sich auf etwas spezialisieren anstatt alles anzubieten. Und ein Blick auf die Servicekräfte wäre ggf. auch ratsam.

Teilen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen